Abstract:
Familienhebammen betreuen als
Angestellte des Gesundheitsamtes Schwangere, Familien, Mütter und
deren Kinder, die ansonsten von den Angeboten des Öffentlichen
Gesundheitsdienstes nicht erreicht würden. Am „Rande der
Gesellschaft“ leisten sie eine Arbeit zwischen Geburtshilfe und
Sozialarbeit. Da sie keine nennenswerte Vorbereitung für diesen
Einsatz bekommen, geht die Autorin im vorliegenden Buch der Frage nach,
welche Arbeit Familienhebammen im Einzelnen verrichten, wie sie ihre
Tätigkeit erleben und ob die grundständige Ausbildung
für die Bewältigung dieser Aufgaben ausreicht.
Es entstanden Interviews von
beeindruckender Intensität, die im empirischen Teil der Arbeit in
zahlreichen Auszügen dargestellt sind. Dadurch entsteht nicht nur
ein Bild von der Arbeit der Familienhebammen, sondern auch von der
Gesundheitsarbeit mit vulnerablen Bevölkerungsgruppen allgemein
und – nicht zuletzt – von der Gesellschaft schlechthin.
(Presse) Stimmen
(auszugsweise):
"...Lesenswert
für alle, die sich für die Arbeit in Risikofamilien
interessieren und auch als Beispiel einer gelungenen qualitativen
Forschung für den Hebammenebereich."
Bianca Keller in:
Deutsche Hebammen Zeitschrift 1/2005
„...Das Verdienst dieser Arbeit
liegt darin, erstmalig Struktur, Anforderungen und Handlungsfeld der
Familienhebammen sowie ihre Verortung im Gesundheitssystem systematisch
untersucht zu haben. Schneider setzt somit den Beginn für
notwendige weitere Studien zu Fragen der präventiven Potenziale,
der Aufgaben- und Tätigkeitsgebiete sowie des Nutzens und der
Einsatzmöglichkeiten von Familienhebammen im Gesundheitssystem,
sowohl in Abgrenzung zu anderen Berufsgruppen als auch in
Zusammenarbeit mit ihnen wie bspw. Mit Familiengesundheitsschwestern.“
Prof.Dr. Martina Hasseler und Erika
Feldhaus-Plumin, Berlin in: Die Hebamme 4/2004
„...Mit dem Buch liegt erstmals
eine wissenschaftliche Untersuchung des speziellen Handlungsfeldes der
Familienhebammen vor.(...) So ist dann auch die umfangreiche Analyse,
in die zwanglos Interviewausschnitte eingefügt sind, wirklich
spannend zu lesen. Schließlich wird am Extrembeispiel der
Risikogruppen besonders deutlich, wie eng die körperliche und
seelische Gesundheit von Schwangeren, Müttern und Säuglingen
mit psychosozialen Einflussfaktoren verbunden sind. (...) Die
freiberuflich tätige Hebamme wird für ihre Arbeit davon
profitieren, denn die Grenzen zwischen ihrer Klientel und der von
Familienhebammen sind fließend. Das Gleiche gilt für die
Kreißsaalhebamme, die bei der Geburt mit den betroffenen
Risikogruppen zu tun hat. Somit ist dieses Buch in mehrfacher Hinsicht
eine lohnende Lektüre!“
Hella Köster, Hebamme und Dipl.
Medizinpädagogin, Hebammenschule Duisburg in: Hebammenforum 9/
2004
„...Familienhebammen sind ein
Zweig des Hebammenberufes, in dem der präventive Charakter der
Hebammenarbeit besonders deutlich wird. Sie sind Mitarbeiterinnen des
Öffentlichen Gesundheitsdienstes, bisher leider nur in wenigen
Bundesländern, und leisten nicht nur geburtshilfliche Arbeit mit
dem Ziel einer niedrigen Säuglingssterblichkeit, sondern auch
Sozialarbeit am Rande der Gesellschaft, in einem Milieu also, das durch
Aids, Drogen, Rechtsbrüche und Armut geprägt ist. (...) Mit
der Familiengesundheitsschwester bestehen deutliche Schnittstellen, so
dass die Politik gefordert ist, das „Rad nicht neu zu erfinden“. (...)
Denn die Form der aufnehmenden Betreuung ist gesundheitspolitisch enorm
wichtig und präventiv besonders wirksam. (...) Das hier
dargestellte Forschungsprojekt ist es wert, sowohl Lehrenden als auch
Sozialpolitikern als Argumentationsgrundlage zu dienen....“
Prof. Dr. Med. H. Schulte- Wissermann,
Klinikum Krefeld, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in:
Kinderkrankenschwester 10/ 2004
„Sorgfalt, gründliche
Recherche und lebhaftes Interesse an diesem “speziellen“ Bereich des
Hebammenberufes machen die vorliegende Arbeit fast zu einer
Würdigung der Familienhebammen. Darüber freue ich mich sehr
und danke der Autorin Eva Schneider!
Familienhebammen waren lange
Zeit, ähnlich wie die gesellschaftlichen Bereiche, in denen sie
vorrangig arbeiten, am Rande des Interesses angesiedelt – innerhalb und
außerhalb ihrer Berufsgruppe. (...) Dieses Buch zeigt die
beachtlichen Potentiale des Arbeitsfeldes der Familienhebammen und
arbeitet in einer verständlichen und überzeugenden Weise, die
Zukunftstauglichkeit dieses Konzeptes heraus. Seine oberste
Priorität, die Prävention in problematischen
gesellschaftlichen Zusammenhängen und sozialen Brennpunkten in
Form von aufsuchender Betreuung, macht es zu einem gesundheitspolitisch
wichtigen Beitrag, in einer Zeit, in der die Prävention ganz oben
auf der Agenda der Politisch Verantwortlichen steht....“
Magdalene Weiß, Präsidentin des
BDH, Tübingen 2004 (Geleitwort)
„Die Arbeit von
Familienhebammen als spezielles Handlungsfeld der Gesundheitsarbeit ist
in der Öffentlichkeit und auch in der Fachöffentlichkeit im
deutschsprachigen Raum weithin unbekannt! Berichte und Erkenntnisse
dazu liegen eher sporadisch vor und es fehlte bislang sowohl eine
theoretische und historische Aufarbeitung als auch eine adäquate
explorative Arbeit zur Beschreibung dessen, was Familienhebammen tun.
(...) Von daher ist der vorliegende Beitrag von Eva Schneider als
wissenschaftliche Abhandlung und zugleich als Würdigung der Arbeit
von Familienhebammen längst überfällig. Der Autorin ist
es gelungen, in vorbildlicher Art und Weise ein detailliertes und
einfühlsames Bild dieser Arbeit mit und für schwangere
Mädchen und Frauen in sozial problematischen Lebenslagen
nachzuzeichnen. (...) Hervorzuheben ist auch, dass die Verfasserin
Erkenntnisse, die sie aus vielfältigen und kreativ aufgesuchten
Quellen zusammenträgt, transparent und damit zugleich
leserfreundlich aufarbeitet. So entstehen einige tabellarische und
informative Auflistungen etwa über die wichtigen Modellprojekte,
die es zu den Familienhebammen in verschiedenen Bundesländern in
der Vergangenheit gegeben hat. Durch die Darstellung der Ergebnisse
insbesondere aus den Interviews mit Familienhebammen entsteht
sukzessive eine Scharfzeichnung dieses Handlungsfeldes, dessen
Besonderheit gerade nicht in einer Spezialisierung, sondern eher in
einer Generalisierung zu liegen scheint. Familienhebammen vollziehen in
aller Regel mehrere Berufe der Gesundheits- und Sozialarbeit
gleichzeitig und stehen oft alleine da. Sie arbeiten unter besonders
schwierigen Arbeitsbedingungen und sind nicht selten unerwünscht.
Dennoch müssen sie so etwas wie vertrauensvolle Arbeitsbeziehungen
zu den Schwangeren, Müttern und ihren Familien aufbauen, um
überhaupt etwas erreichen zu können. Die
Eigentümlichkeit des Arbeitsfeldes in besonders schwierigen
Handlungsräumen wird nachdrücklich deutlich, als es
während eines der Interviews offensichtlich zu einem Schusswechsel
in der angrenzenden Methadonausgabestelle kommt. Die Ergebnisse der
Handlungsanalysen münden konsequenter Weise u.a. in der
Überlegungen, eine eigene und systematische Weiterbildung für
Familienhebammen zu schaffen, in der Hebammen das fehlende Wissen und
die dringend benötigten Fähigkeiten grundlegend und
vorbereitend vermittelt werden. (...) Mit ihrer Analyse liefert Eva
Schneider einen hilfreichen Beitrag für verschiedene berufs- und
sozialpolitische Diskurse. Zum einen wird eine bereits konkretisierte,
aber leider in Vergessenheit geratene Interventionsmöglichkeit bei
sozial benachteiligten, schwangeren Mädchen und Frauen wieder in
die Debatte eingebracht. Damit lenkt die Autorin zu Recht exemplarisch
das Augenmerk auf die Gesundheitsarbeit mit den sogenannten vulnerablen
Bevölkerungsgruppen, die auch heute noch allzu oft ausgeblendet
werden. Und dies ist nicht nur ein Problem der Familienhebammen im
Vollzug ihrer Arbeit, sondern es ist insgesamt ein Problem der
Gesundheitsfachberufe, ja der Gesellschaft im Allgemeinen.(...) Zum
anderen fügt sich das Buch nahtlos in den erneut aufkommenden und
dringend notwendigen Diskurs um die Verstärkung präventiver
Ansätze der Gesundheitsarbeit ein. Die sozial- und
gesundheitspolitische Debatte hat die ernsthafte und nachhaltige
Konzeptionalisierung präventiv-therapeutischer Interventionen
wieder- und neuentdeckt und fordert innovative und wirksame
Ansätze ein. Wir halten fest, dass man dazu nicht immer das Rad
neu erfinden muss, sondern mitunter auch durch einen gezielten Blick
zurück gute Ansätze und Erfahrungen wiederbeleben kann.Dem
Buch wünsche ich zahlreiche Leserinnen und Leser, denn es ist
lehrreich nicht nur für Familienhebammen, sondern für alle,
die ein besonderes Interesse an den Gesundheits- und Sozialberufen
haben. Es ist für Studierende und Lehrende insbesondere der
gesundheits- und pflegewissenschaftlichen Studiengänge
interessant, denn es stellt eine gelungene, wissenschaftliche
Abhandlung aus dem qualitativen Formkreis dar. (...) Weitere Berufs-
und Sozialpolitiker/innen sollten dieses Buch zur Kenntnis nehmen und
in ihre Argumentationen aufnehmen...“
Prof. Dr. phil. Frank Weidner, Köln,
Februar 2004 (Geleitwort)
„Herzlichen Dank für Ihren
Brief vom 26.Mai mit dem beiliegenden Exemplar des Buches
„Familienhebammen“. Ich habe mit großem Interesse darin gelesen,
es ist eine schöne Studie geworden. Ich werde sie hier in der
Lehre miteinsetzen.“
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann,
Universität Bielefeld, Fakultät für
Gesundheitswissenschaften
Bestellungen
über: www.mabuse-verlag.de ,
die Autorin oder über jede Buchhandlung!
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